Modell der neolithischen Siedlung von Çatal Höyük

(Maßstab 1 : 200)

Im Auftrag des Badischen Landesmuseums Karlsruhe
Anlässlich der großen Landesausstellung Baden-Württemberg 2007 „Vor 12.000 Jahren in Anatolien. Die ältesten Monumente der Menschheit“
vom 20.1.2007 – 17.6.2007

Der Siedlungshügel von Çatal Höyük liegt in einer Schwemmlandebene 50 km südöstlich der heutigen türkischen Stadt Konya im anatolischen Hochland. Die ersten archäologischen Untersuchungen fanden 1961 bis 1965 statt und wurden 1995 wieder aufgenommen. Die Ausgrabungen zeigen, dass auf dem Hügel von Çatal Höyük bereits im Neolithikum in der Zeit zwischen ca. 6500 bis ca. 5700 v.Chr. eine stadtähnliche Siedlung vorhanden war. Die einzelnen Häuser mit Flachdächern waren in der Regel viereckig und zu Gebäudekomplexen (Compounds) aneinander gebaut (agglutinierende Bauweise). Als Baumaterialien wurden luftgetrocknete Lehmziegel und hölzerne Stützbalken verwendet. Die Zugänge zu den Häusern befanden sich in den Flachdächern. In den einzelnen Compounds konnten sowohl die Wohnräume mit entsprechenden Vorratsräumen als auch Heiligtümer nachgewiesen werden, deren Wände mit Tierplastiken und Wandmalereien versehen waren. Unter den Fußböden der Wohnräume wurden die Toten aus hygienischen Gründen in der Art der Skelettbestattung beigesetzt. Auf Grund der verwendeten Baumaterialien hatten die Gebäude nur eine begrenzte Nutzungsdauer, so wurden eingestürzte oder unbrauchbar gewordene Häuser eingeebnet und neue Häuser auf ihnen errichtet, so dass der Siedlungshügel im Laufe der Zeit an Höhe zunahm. Insgesamt konnten zehn Siedlungshorizonte nachgewiesen werden. Das Modell ist eine schematische Wiedergabe der Bebauung der Siedlung und stützt sich auf den derzeitigen archäologischen Befund, der nur einen Bruchteil des gesamten Hügelareals umfasst.

 

Fotoansichten > > >